Gütersloh/Lügde. Mit dem Zukunftspreis 2025 würdigt die Stiftung Zukunft Handwerk Ostwestfalen-Lippe vier Betriebe, die mit innovativen Nachhaltigkeitskonzepten einmal mehr beweisen, dass das Handwerk der Motor einer zukunftsweisenden Wirtschaft ist. In der Skylobby Gütersloh nahmen die Preisträger jetzt die Auszeichnung unter dem Motto „Handwerk schont Ressourcen“ entgegen. Für die Verleihung war die NRW-Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Silke Gorißen, als Festrednerin aus Düsseldorf angereist.

Einer der Preisträger ist die Eduard Stumpe Bauunternehmen GmbH aus Lügde, Innungsmitglied der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe. Darüber hinaus die Firmen Engelbrecht Lasertechnik GmbH (Preußisch Oldendorf), Erich Niediek GmbH & Co. KG (Bielefeld) und Burkhard Ulrich Tischlerei und Fensterbau (Brakel) geehrt.

Gemeinsam mit Gorißen überreichten Peter Eul, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung und Präsident der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, sowie Dr. Jens Prager, Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, die Preise. Mit dabei waren auch Kreishandwerksmeister Mickel Biere, Aloys Buschkühl (stv. Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe) und Andrea Hegerbekermeier (Geschäftsführerin) sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Handwerksorganisationen, aus Politik und Verwaltung.

Ministerin Silke Gorißen zeigte sich bei der Übergabe des Zukunftspreises beeindruckt: „Ich bin tief beeindruckt von dem Ideenreichtum und der Innovationskraft, die von den vier Siegerbetrieben an den Tag gelegt werden. Sie haben die Auszeichnung ,Zukunftspreis‘ wirklich verdient. Sie haben besonderes Engagement im Klima- und Ressourcenschutz unter Beweis gestellt. Vor allem in Zeiten des Klimawandels brauchen wir praktikable Lösungen, die ökonomisch tragfähig, ökologisch ausgewogen und sozial verträglich sind. Meinen herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger.“

„Heute rücken wir eine wichtige Idee ins Licht: das Prinzip der Ressourcenschonung“, betonte auch Präsident Eul und hob das traditionellen Selbstverständnis des Handwerks hervor: „Material- und Ressourcenverschwendung als notwendiges Übel einzukalkulieren, konnte sich das Handwerk nie leisten. Und so wurde aus der Not eine Tugend – und aus der Tugend ein zukunftsweisendes Prinzip. Im Handwerk denken wir in Generationen und in Lebenszyklen.“ So müsse sich das Handwerk nicht neu erfinden, um nachhaltig zu handeln, sondern sich seine Stärken bewusst machen.

Die vier Preisträger

Nachhaltiges Bauen ist Realität

„Nachhaltiges Wirtschaften ist im Bauunternehmen Stumpe eine Selbstverständlichkeit“, würdigte Prager die Eduard Stumpe Bauunternehmen GmbH aus Lügde. Der Betrieb lebt die Vision einer nachhaltigen Zukunft im Baugewerbe. Dafür installierte er ein neues Energiemanagementsystem, ersetzte alte Ölanlagen, optimierte den Fuhrpark und trennt Abfälle konsequent.

Lasertechnik spart Energie

Die Engelbrecht Lasertechnik GmbH aus Preußisch Oldendorf setzt auf Investitionen in ressourcenschonende und zukunftsfähige Technologien. Dazu zählen unter anderem energieeffiziente Fiberlaseranlagen und ein Druckluftkompressor. Außerdem werden Produktionsabfälle konsequent recycelt. Stiftungsvorstand Prager lobte das mutige Einsetzen neuer Techniken: „Mit der Einführung der energieeffizienten Fiberlasertechnik setzt Engelbrecht ein starkes Zeichen für nachhaltiges Wirtschaften und stellt sich als Unternehmen wirtschaftlich und ökologisch zukunftsorientiert auf.“

Gebäudereiniger sind Umweltschützer

Ganz nach dem Motto des Firmengründers „Gebäudereiniger sind Umweltschützer“ reduziert die Erich Niediek GmbH unter Leitung des Enkels Daniel Niediek in Bielefeld ihren CO₂-Fußabdruck mit innovativen Reinigungsverfahren, E-Autos und der Unterstützung von Klimaprojekten. „Handwerksbetriebe wie das Familienunternehmen Erich Niediek verbinden Tradition mit sozialer Verantwortung für nachkommende Generationen“, erklärte der Stiftungsvorstand.

Wo gehobelt wird, entsteht Nachhaltigkeit

Bei der Burkhard Ulrich Tischlerei und Fensterbau ist Kreislaufwirtschaft Alltag. „Mit seinem Engagement für die Kreislaufwirtschaft setzt Ulrich ein starkes Zeichen für ein grünes Handwerk“, so Prager. Bei der Fensterproduktion anfallende Holzreste verarbeitet Ulrich zu Briketts. Außerdem installierte der Betrieb eine Photovoltaikanlage sowie moderne Opticut-Sägen und CNC-Maschinen und verwendet wassergebundene Lacke im Arbeitsalltag.

Der Zukunftspreis Handwerk OWL

Der Zukunftspreis Handwerk OWL wird seit 2011 als Gemeinschaftsaktion der regionalen Handwerksfamilie – der Kreishandwerkerschaften in OWL und der Handwerkskammer – durch die Stiftung Zukunft Handwerk OWL zu jährlich wechselnden Themen verliehen.

Bewerben können sich die Betriebe für den Preis nicht selber, sie werden durch ihre zuständige Kreishandwerkerschaft vorgeschlagen. So ist die Auszeichnung immer auch eine große Überraschung für die Preisträger.