„Die Gute Form“ im Kreis Paderborn 2025

 

Der Wettbewerb „Die Gute Form“ im Tischlerhandwerk zeichnet exzellent gestaltete Gesellenstücke aus. Der Innungsverbund des Gewerks richtet ihn alljährlich zunächst auf Innungs-, dann auf Landes- und schließlich auf Bundesebene aus. Auch die Tischler-Innung Paderborn zeichnet jedes Jahr ihre Gesellenstücke aus. Neben den rein handwerklichen Kriterien bewertet die Jury Originalität, Design, Modernität, Funktionalität sowie die funktions- und materialgerechte Konstruktion. Der Wettstreit wird parallel zur eigentlichen Gesellenprüfung veranstaltet und soll dem Berufsnachwuchs schon früh die Bedeutung der Formgebung, also des Designs im Tischlerhandwerk, verdeutlichen.

 

Die Gesellen

Die Gute Form PB 2025

 

 

Die Gewinner

Die Gute Form PB 2025

 

 

1. Platz

„Japanischer Schrank in Birnenbaum“

Den ersten Platz belegt das Gesellenstück von Felix Winzek (Ausbildungsbetrieb Mühlenhof-Restaurierungen GmbH, Lichtenau). Der Kabinettschrank überzeugt durch den gelungenen japanischen Anklang. Die Form ist schlicht und gut durchdacht. Die Shoji-Türen fallen durch die handwerklich aufwendige und filigrane Ausarbeitung auf. Die Platzierung und Auswahl der detailreichen Schmuckelemente zeigen ein gutes Gefühl für Ästhetik. Das schlichte Sockelgestell in Ahorn mit der auffälligen Eckverbindung setzt den Korpus gut in Szene.

 

Die Gute Form PB 2025_Felix Winzek 1. Platz
Die Gute Form PB 2025_Felix Winzek 1. Platz

2. Platz

„Beistellschrank aus gestapelten Schubkästen“

Der 2. Platz geht an Louis Kramer (Ausbildungsbetrieb Michael Brockbals, Paderborn) mit seinem Beistellschrank aus gestapelten Schubkästen. Die Aufteilung der Einzelelemente zeigt ein gutes Gefühl für Proportionen. Ein Verständnis für Gestaltung zeigt sich in der kontrastreichen Auswahl von Ahorn und Nussbaum. Genauso wie in der Auswahl der Abmessungen. Das Detail in der Gestaltung der Griffmulden ist besonders hervorzuheben und überzeugt.

 

Die Gute Form PB 2025_Louis Kramer 2. Platz
Die Gute Form PB 2025_Louis Kramer 2. Platz

3. Platz

„Präsentationsregal in Nussbaum und Polster“

Das Präsentationsregal von Dana-Marie Kemper (Ausbildungsbetrieb Dipl.-Ing. Hubert Pardun, Rüthen) belegt den 3. Platz durch die sehr detailreiche Gestaltung. Es enthält außergewöhnliche und innovative Ideen. Frau Kemper zeigt ein Gefühl für Proportionen durch die schwarze Linienführung und die interessante Einteilung der Spiegelflächen an der Rückwand.

 

Die Gute Form PB 2025_Dana-Marie Kemper 3. Platz
Die Gute Form PB 2025_Dana-Marie Kemper 3. Platz

 

 

 

Belobigungen

„Barschrank mit Koffertür“

Eine Belobigung erhält das Gesellenstück von Manuel Hermes (Ausbildungsbetrieb Andreas Sieweke, Hövelhof). Erst auf den zweiten Blick zeigt sich die wahre Gestaltung des Möbels. Die Front wirkt schlicht, das Innere überrascht durch die gelungenen Details. Die handwerklichen Ausarbeitungen sind lobend hervorzuheben.

 

Die Gute Form PB 2025_Manuel Hermes Belobigung
Die Gute Form PB 2025_Manuel Hermes Belobigung

 

 

„Ein Oval in Weißlack und Nuss“

Eine weitere Belobigung erhält das Gesellenstück von Ahmad Ahmad (Jaeger Tischlerei GmbH & Co. KG, Paderborn). Das Stück ist in seinen Proportionen sehr ausgewogen. Die Abmessungen des Gestells heben den Korpus auf ein gutes Niveau. Die Spannung zwischen der Abmessung des Korpus und des Gestells ist gegeben. Im Detail fällt die Verbindung an dem Fußgestell durch die Kombination von Nussbaum und Ahorn besonders ins Auge.

 

Die Gute Form PB 2025_Ahmad Ahmad Belobigung
Die Gute Form PB 2025_Ahmad Ahmad Belobigung

 

 

 

Auszeichnung hervorragender Gesellenstücke

Zudem erhielten Jana Schäfers (1. Platz), Katrin Klein (2. Platz), Johanna Fraune (2. Platz), Louis Kramer (2. Platz) sowie Timo Zimmer (3. Platz) Urkunden für ihre hervorragenden Gesellenstücke.

 

Die Gute Form PB 2025_Jana Schäfers
Die Gute Form PB 2025_Katrin Klein
Die Gute Form PB 2025_Johanna Fraune
Die Gute Form PB 2025_Jana Schäfers
Die Gute Form PB 2025_Katrin Klein
Die Gute Form PB 2025_Johanna Fraune
Die Gute Form PB 2025_Louis Kramer
Die Gute Form PB 2025_Timo Zimmer
Die Gute Form PB 2025_Louis Kramer
Die Gute Form PB 2025_Timo Zimmer

 

 

 

 

Die Jury 2025

In diesem Jahr stößt Claudia Allroggen neu zur Jury hinzu. Allroggen arbeitete viele Jahre in der Wohnraumberatung und somit in einem Bereich, in dem Gestaltung und Funktionalität eng zusammengehören. In dieser Zeit entwarf sie zudem einige individuelle Möbel für Kundinnen und Kunden, die von einer Tischlerei in Bad Driburg umgesetzt wurden. Heute ist Allroggen im Dialog- und Beschwerdemanagement tätig – ein Feld, in dem Kreativität und Problemlösung auf einer ganz anderen Ebene gefragt sind.

Allroggens größte Leidenschaft ist die Kunst. Form, Farbe und Ausdruck ziehen sich wie ein roter Faden durch ihr Leben. In ihrem Atelier in Bad Driburg lässt sie ihrer Kreativität freien Lauf, wo sie mit Acryl am liebsten ausdrucksstarke Menschen malt. Ihre Werke seien, wie sie selbst sagt, manchmal abstrakt, aber immer mit viel Gefühl.

Die Begeisterung für Holz und das Tischlerhandwerk begleitet Claudia Allroggen schon seit vielen Jahren. Holz habe durch seine Haptik, seine Wärme und die nahezu unendlichen gestalterischen Möglichkeiten für sie eine ganz besondere Ausstrahlung. 2018 war sie Teil der Jury der „Guten Form“ im Kreis Höxter und konnte somit bereits erste Erfahrungen in der Bewertung von Gesellenstücken sammeln.

Durch ihre beruflichen Stationen und persönlichen Interessen ist Claudia Allroggen breit und vielseitig aufgestellt. Mit ihrem Sinn für Ästhetik, Kreativität und Design bereichert sie die bestehende Jury, deren Mitglieder nicht zwingend aus dem Tischler-Bereich stammen müssen. Vielmehr sollen sie fachübergreifend und mit Affinität zur Gestaltung ihre Expertise in die Bewertung einbringen. Mit Allroggen gewinnt die Jury eine kompetente und kritische Gutachterin.

 

Die Gute Form PB 2025_Jury
Die Jury (v.l.n.r.): Laura Schlütz, OM Matthias Gerdesmeier, Claudia Allroggen, stv. OM Liborius Kirwald und Alexander Ostermann

 

 

 

Impressionen von der Veranstaltung

KH Paderborn Lipp