Gemeinsam  mit der Agentur für Arbeit Paderborn und der IHK OWl Zweigstelle Paderborn fand eine Pressekonferenz zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt statt.

Die Kreishandwerkerschaft verzeichnet dabei einen Höchstwert an Ausbildungsverträgen im Handwerk.
„Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im Handwerk zeigt in der Statistik nicht nur einen Anstieg der Ausbildungsverhältnisse im Vergleich zum Vorjahr, sondern stellt auch innerhalb der vergangenen zehn Jahre einen Höchstwert dar“, blickt Michael H. Lutter, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, auf die Entwicklungen im Handwerk.

Das zeigt uns, dass unsere Anstrengungen in Form der Ausbildungsoffensive „Folge-deinem-ich“ Früchte tragen. Diese Kampagne wurde 2015 von den Delegierten der Kreishandwerkerschaft beschlossen und seither mit viel Geld unterstützt. Mit der Aktion gehen wir gezielt und auf Augenhöhe auf Schülerinnen und Schüler zu und werben für die vielen Möglichkeiten in den handwerklichen Ausbildungsberufen.“  Michael H. Lutter fährt fort: „Und die Ergebnisse über die letzten Jahre hinweg belegen, dass das Projekt hervorragend läuft. Unser Team kann in diesem Zusammenhang auf zahlreiche Beratungen und Vermittlungen verweisen. Und das spiegelt sich in den aktuellen Ausbildungszahlen wieder. Allerdings täuscht dieser positive Trend nicht über die Tatsache hinweg, dass das Handwerk auch hier vor Ort unter einem massiven Nachwuchs- und Fachkräfteman-gel leidet. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass das Handwerk allein aufgrund des Rentenabgangs aktuell und in den nächsten Jahren, anderthalb bis zweimal so viele Ausbildungsverträge jährlich benötigt wie zurzeit.“

„Zugespitzt wird die Lage dann noch durch den Klimawandel und die angestrebte Energiewende. Vor diesem Hintergrund fehlt es zusätzlich schlicht und ergreifend an der notwendigen Menge zukünftiger Handwerksgesellen. Hier geht es allerdings nicht nur um die reine Anzahl, die fehlt. Es müssen auch die notwendigen Qualifika-tionen vorhanden sein, wenn es in die Bereiche Digitalisierung, Dekarbonisierung etc. geht.
Notwendig ist nach wie vor ein gesellschaftliches Umdenken. Es reicht einfach nicht aus, den Handwerker nur dann wertzuschätzen, wenn er die Heizungsstörung oder den Kurzschluss repariert hat. Die Wertschätzung des Handwerks und die Hinfüh-rung zu einer dualen Berufsausbildung ist eine wichtige Daueraufgabe, die bereits in den Schulen, auch in den Gymnasien und den Gesamtschulen, stattfinden sollte“, so der Hauptgeschäftsführer abschließend.