Künstliche Intelligenz und Handwerk – das passt! Wie vielfältig Handwerksbetriebe von der Technologie profitieren, zeigt die Ausstellung „Zukunft.Handwerk.NRW“, die am 7. Oktober im Düsseldorfer Landtag eröffnet wurde. Im Zentrum der Ausstellung vier Projekte von Innungsbetrieben der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe: von KI-gestützter Sensorik beim Steinmetz über die intelligente Bäckerei bis zur sprachbasierten Angebotserstellung und digitalen Laufkarten beim Tischler. Die Ausstellung ist innerhalb des vom Land NRW geförderten Projekts „Künstliche Intelligenz und Digital-Offensive für das HANDwerk.NRW“ (KIDiHa) entstanden.

Dabei entwickeln Betriebe zusammen mit der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe und dem Fraunhofer-Institut Lemgo speziell zugeschnittene digitale und KI-getriebene Lösungen für das Handwerk. Davon, dass künstliche Intelligenz das Handwerk unterstützt, ist auch Kreishandwerksmeister Mickel Biere überzeugt. „Sie erleichtert Arbeitsprozesse und hilft, Ressourcen zu schonen und mehr Zeit für das zu schaffen, was das Handwerk ausmacht: hochwertige Arbeit und Nähe zu den Menschen“, wie auch André Kuper, Präsident des NRW-Landtags, bei der Eröffnung der Ausstellung betont. „Die Beispiele aus dem Projekt zeigen, wie Innovation und Tradition im nordrhein-westfälischen Handwerk Hand in Hand gehen.“ Die Verbindung von Handwerk und KI berge faszinierende Potenziale. So bedankte sich Kuper bei den Initiatoren dafür, dieses Thema für die Politiker im Landtag durch die Ausstellung sichtbar und greifbar zu machen.

„Das Handwerk war schon immer ein Bereich, in dem Wissen, Erfahrung und praktisches Können eng miteinander verbunden sind“, betont Hauptgeschäftsführer Michael H. Lutter in seinem Grußwort. Die Aufgabe seiner Kreishandwerkerschaft sehe er darin, die Innungsbetriebe bei konkreten Fragen und Problemen zu unterstützen – so wie im Projekt KIDiHa und in der Abteilung Innovation und Technologietransfer, in der Ingenieure und Experten Handwerksbetriebe individuell beraten. Gleichzeitig brauche insbesondere das Thema der digitalen Transformation im Handwerk Projektionsflächen wie die Ausstellung im Landtag – und auch politische Unterstützung. Für beides bedankte er sich herzlich.

Über die Ausstellung

Im Zuge der Ausstellung geben je zwei Betriebe aus Paderborn und Lippe sowie einer aus Borgentreich auf großen LED-Wänden Einblicke in ihre Werkstätten. Sie zeigen, welche Mehrwerte Digitalisierung und KI ihnen bietet – von Effizienzsteigerungen, Energie- und Kosteneinsparungen, weniger Papierkram bis hin zu einer erhöhten Servicequalität für Kunden. Zu sehen ist dabei u. a. die intelligente Ladentheke eines Bäckers, mit der Brötchenpreise automatisch erfasst werden und damit mehr Zeit für das Kundengespräch bleibt, oder eine Software, die aus gesprochenen Notizen Angebotsbausteine für einen Tischler ausspuckt – die Anwendungen sind vielfältig und teils überraschend. Sie zeigen, wie modern das Handwerk heutzutage arbeitet und räumt so mit vielen Vorurteilen auf. So lässt sich auch im Steinmetzhandwerk Künstliche Intelligenz sinnvoll einsetzen: „Etwa wenn Hammer und Mikrofon helfen, Risse im Material frühzeitig zu erkennen“, erläutert Nissrin Heymann vom Lemgoer Fraunhofer-Institut. „Uns ist wichtig, die Möglichkeiten und Chancen von Digitalisierung und KI aufzuzeigen – immer mit dem Fokus, Handwerker zu unterstützen, nicht zu ersetzen.“

„Wir wissen von unseren Innungsbetrieben, dass das Interesse am Einsatz von KI groß ist, auch wenn manche Idee erstmal abstrakt wirkt. Mit diesem Projekt machen wir das Thema greifbar. So schaffen wir Orientierung und konkrete Ansatzmöglichkeiten für die praktische Anwendung im Handwerksbetrieb vor Ort. KIDiHa bietet hierfür einen optimalen Rahmen“, weiß Markus Rempe, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe. Laut des KI-Index Handwerk.NRW, einer repräsentativen KIDiHa-Befragung, nutzt erst ein Drittel der NRW-Handwerksbetriebe Künstliche Intelligenz im Job. „Dabei sind die Potenziale auch für kleinere Handwerksbetriebe enorm“, betont KIDiHa-Projektleiter Prof. Dr. Klaus Schafmeister von der FHM.

Über das Projekt KIDiHa

Die Ausstellung „Zukunft.Handwerk.NRW“ ist im Rahmen des Projekts „Künstliche Intelligenz und Digital-Offensive für das HANDwerk in NRW“, kurz KIDiHa, entstanden. Das Projekt wird ausschließlich vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und bildet eines der Flagships der Kompetenzplattform KI.NRW. Sämtliche Erkenntnisse des Projektes werden in verschiedenen Formaten allen interessierten Handwerksbetrieben in NRW zur Verfügung gestellt. Dies geschieht z.B. in Form von Veranstaltungen, Ausstellungen und Veröffentlichungen. Projektpartner sind die FHM, die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe und das Fraunhofer-Institut Lemgo.

             

 


Bildunterschrift (v.l.n.r.):
Die KIDiHa-Partner und weitere Repräsentanten aus dem Handwerk voller Stolz bei der Ausstellungseröffnung: Prof. Dr. Klaus Schafmeister (Projektleiter KIDiHa, Forschungsdirektor FHM), Kreishandwerksmeister Mickel Biere, Prof. Dr. Anne Dreier (Rektorin der FHM), Friedel Heuwinkel (Leiter des Instituts für den Mittelstand, FHM), André Kuper (Präsident das NRW-Landtags), Andreas Ehlert (Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf), Nissrin Heymann (Fraunhofer Institut Lemgo), Michael H. Lutter (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe).

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