Corona erschwert derzeit Schülerpraktika oder macht sie ganz unmöglich. Das Handwerk will sich aber auch in schwierigen Zeiten um Berufsnachwuchs kümmern und steht in den Startlöchern.

Olga Sezer ist bei der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe Leiterin diverser Ausbildungsprojekte. Mit einem Team von drei Mitarbeiterinnen unterstützt sie Handwerksbetriebe bei der Besetzung von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen und hilft Firmen beim Ausbildungsmanagement. Außerdem hat sie einen guten Draht zu den Schulen in der Region. Über die Ausbildungsinitiative „Folge deinem ich“ – einer Werbeaktion mit einem Handwerksbus voller Informationen rund um die Ausbildung im Handwerk – konnten in den zurückliegenden Jahren zahlreiche Schulkooperationen geschlossen werden.

Sezer weiß daher bestens Bescheid um die derzeitige Problematik, die Betriebe und Schüler gleichermaßen betrifft. „Mehr als noch zuvor, müssen wir derzeit als Bindeglied fungieren und die beiden Parteien zusammen bringen“, erklärt sie. Ihr Team sei sehr rührig und nutze jeden Kanal, um sich mit Firmeninhabern und Bewerbern zu verbinden. Daher weiß sie: „Die Handwerker sind bereit auch jetzt Praktikumsplätze anzubieten“.

So auch Firma Metallbau Fette GmbH aus Bad Salzuflen der Metallbau Spieker aus Paderborn. Die Geschäftsführer berichten: „Wir haben uns lange Gedanken darüber gemacht, wie wir in diesem Jahr unser Auswahlverfahren zur Besetzung unserer Ausbildungsplätze gestalten. In Zeiten von Corona ist ja alles anders“. Unterstützung gab es von der Kreishandwerkerschaft.

Wie für viele Handwerksbetriebe, ist auch bei den Betrieben für die Suche nach Auszubildenden meist ein Praktikum der Weg zum Ziel. „Deswegen haben wir für uns beschlossen, dass auch unter Corona so zu machen – selbstverständlich unter anderen Bedingungen, als sonst“, erklären die Geschäftsführer.

Meist brauche man nicht lange, um zu sehen, wer sich eignet und wer nicht. Aber genau das sei doch für beide Seiten so enorm wichtig, sagen beide. Für die nötigen Abstands- und Hygienevorschriften sorge der Betrieb schon. Die Motivation und den Spaß am Ausprobieren müsse der Praktikant dann mitbringen.

„Im Handwerk haben wir den Vorteil, dass viel an der frischen Luft abläuft. Dann kann man das zum Coronaschutz auch so koordinieren, dass der Praktikant direkt zur Baustelle kommt“, so Sezer und ermutigt interessiere Jugendliche sich bei ihr zu melden.

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